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News - Nachrichten für Studenten mit Kind |
Studieren mit Kind
08.05.2003, soz.fh-erfurt.de (IDW)
Studieren mit Kind ist nicht die Ausnahme und keineswegs leicht. Im Sozialisationsseminar von Prof. Dr. Gesine Spieß vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Erfurt hielt Anne Müller (3. Semester) am 6. Mai einen Vortrag zum Thema "Studieren mit Kind?! Wunschbilder und Realitäten in Erfurt". Sie hatte sich mit Theorie, Recht und Gesetz, Frauenförderplänen und Beispielen aus der Praxis auseinander gesetzt und stellte die Ergebnisse einer Umfrage unter Studenteneltern an der FH vor, an der sich 29 Mütter oder Väter beteiligt hatten. Studentin Doreen Mühlhausen (4. Fachsemester Sozialwesen) hatte Töchterchen Karla dabei, die als "echtes Studentenkind" das Buch zum Spielzeug hatte.
Als "Gesellschaft ohne Kinder" hatte Professorin Spieß den Alltag umschrieben, in dem Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden müssen. Und Kinder kosten Geld, das die Hochschulen in der Regel nicht aufbringen können. So fehlt es den erziehenden Studierenden, 17 % an der FH sind allein erziehend, neben dem Geld etwa für Tagesmütter, oft auch an der Zeit. Es werden bessere Zeiten für die Lehrveranstaltungen (montags bis Freitag 8 bis 15 Uhr) oder Kinderbetreuungsplätze auf dem Campus gewünscht.
Rechtlich gibt es bundesweit nur wenige Ansätze, wie Studenteneltern abgesichert werden. Da helfen mitunter Frauenförderpläne. An der FH Erfurt gibt es seit 1994 eine Richtlinie zur Gleichstellung. Der 2000er Frauenförderplan der FH sieht Beurlaubung oder Teilzeitstudium während der Erziehung vor. Doch der Haken an der Sache: Für ein Teilzeitstudium gibt es kein BAFöG. Die Studenteneltern sind in der Zwickmühle zwischen Erziehung, Studium und Neben-bei- Geld- Verdienen- Müssen. Als Defizite werden umfassende Informationen über das Studium mit Kind empfunden, bereits bestehende Strukturen und Möglichkeiten sind meist nicht bekannt.
Im Ergebnis des Seminars wird sich die Hochschule verstärkt dem Thema Studium und Kind widmen. Zunächst sollen Informationsveranstaltungen die Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung etwa durch die Gleichstellungsbeauftrag-te aufzeigen. Und man / frau will sich Kennenlernen als Studenteneltern, um Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen. Die gegenseitige Hilfe in Form einer Tagesstätte für die Studentenkinder wäre eine Möglichkeit. Die stellvertretende Erfurter Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Grüner hatte da auch gleich eine Idee, woher Kinderbettchen und Spielzeug kommen könnten. Und vielleicht ließe sich unproblematisch ein Raum finden für den "Campus-Kindergarten"?
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